Sehr geehrter Herr Prof. Ewen, zunächst ein großes Lob für dieses sehr informative Forum.
Folgende Frage habe ich an Sie:Beim Ortophäden sollten zwei Röntgenaufnahmen der re. Schulter gemacht werden. Nach Positionierung vor dem Gerät hat das Personal den Raum verlassen und das Gerät ausgelöst. Dieses begann zu arbeiten (ein Rauschen, Licht leuchtete) und nach ca. 30 sek. schaltete sich das Licht welches das Behandlungsfeld markiert einfach ab. Die Artzhelferin war sehr verwirrt und ich sah im Raum mit dem Schaltpult auf dem Bildschirm eine Fehlermeldung. Es stellte sich heraus, dass die Arzthelferin vergessen hatte eine Kassette einzulegen und deshalb das digitale Röntgenbild wohl nicht erstellt werden konnte.
Habe ich nun in der o.a. Zeitspanne bis zum Abschalten unkontrolliert Strahlung auf die Schulter bekommen oder kann so etwas gar nicht passieren aufgrund der Fail-Safe bzw. anderer Schutzschaltungen, die hier im Forum ja mehrfach erwähnt werden? Man sagte mir, das Gerät zur Überwachung der Patientendosis (ein separates Display das wohl die Dosis in mGy anzeigt) hätte auch nichts angezeigt und es wäre somit nicht ausgelöst worden. Stimmt das so? Übrigens wurden im Nachgang nach Korrektur mit korrekt eingelegter Kassette dann noch zwei Aufnahmen von der Schulter gemacht, ohne jegliche Verzögerung).Man zeigte mir noch das Protokoll, wo Spalten mit KV66,mAs 7,5 und yGym² 10,88 und bei der zweiten Aufnahme KV66, mAs 14 und yGym² 14,43 aufnotiert wurde.
Vielen Dank, beste Grüße, Herbert Spanuth
Fehlbedienung / Strahlenschutz
Sehr geehrter Herr Spanuth, zunächst Danke für Ihr Lob zur Tätigkeit des Forum RöV. Dann wollen wir mal sehen, was zu der offensichtlich zunächst missglückten Röntgenuntersuchung Ihrer Schulter zu sagen ist. Zur „Technik“: 1) Das sog. Lichtvisier zur Anzeige des Nutzstrahlenfeldes schaltet sich bei moderneren Röntgeneinrichtungen automatisch aus. 2) Bei Röntgeneinrichtungen mit Belichtungsautomatik (und alle stationären Aufnahmegeräte haben eine Belichtungsautomatik) müssen eine Kassettenabtastung oder Fail-Safe-Schaltung oder andere gleichwertige Maßnahmen vorhanden sein, womit verhindert wird, dass, wie im vorliegenden Fall, eine Aufnahme ausgelöst wird, wenn z.B. das Einlegen der Kassette vergessen worden ist. Diese Vorrichtung (ich nehme an, Kassettenabtastung) hat ja offensichtlich auch funktioniert, da bei dieser Fehlbedienung keine Dosis angezeigt wurde und somit auch keine Strahlenexposition vorhanden war. Das Rauschen kann von der vor Auslösung der Röntgenstrahlung anlaufenden Drehanode verursacht worden sein. Zur Dosis: Die dann bei den mit jeweils korrekt eingelegter Kassette erstellten beiden Röntgenaufnahmen zeigen bezüglich der Untersuchungsparameter (kV, mAs) und der Dosisflächenprodukte normale Werte an. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
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