Filmdosimeter bei Gamma-Energien von 6MV und 15 MV

Sehr geehrter Herr Prof. Ewen,
das Personal in der Strahlentherapie, welches zu 95% mit Energien von 6MV und 15MV Photonen arbeitet, werden mit Filmplaketten dosimetrisch überwacht. Auf der Rückseite der Kasette der Filmplakette (Kasette, wo sich die Filmplaketten befinden) steht : 20 keV < Eph < 4,4 MeV. Ich nehme an, das ist der Arbeitsbereich des Filmdosimeters, also nur Photnen zwischen diesen genannten Energien werden detektiert. Hieße dies, dass es ´blind´ für höher-energetische Photonen (>4,4 MeV) ist und darf man es dann trotzdem verwenden? oder muss man andere Dosimeter verwenden, die empfindlicher (für hohe Energien) sind? Oder da es sich um ein kontinuierliches Photonenenergiespektrum aus dem Linac handelt, wo die allermeisten Photonen sich eh zwischen 20 keV und 4,4 MeV befinden, sind diese Dosimeter auch so zulässig und die Ungenauigkeit bei eventuelle Strahlenexposition wird toleriert?
Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüssen Alessandro Zanetto
dayesdo
Sehr geehrter Herr Zanetto, Sie tragen das Personendosimeter beim Betrieb eines Linac in der Strahlentherapie ja nicht, um die hochenergetische Bremsstrahlung (6 und 15 MV) zu detektieren, denn niemand außer dem Patienten darf und wird sich während des Einschaltens der Strahlung im Bestrahlungsraum aufhalten. Aber nur während dieser Zeit ist diese hochenergetische Bremsstrahlung gegenwärtig. Diese Art Bremsstrahlung und vielleicht auch Neutronen können aber durch Aktivierungen radioaktive Stoffe erzeugen, z.B. im Bereich der Strahlenaustrittselemente. Und diese radioaktiven Stoffe emittieren Gammastrahlung, die von der Filmplakette problemlos erfasst werden kann, weil keineswegs höherenergetischer als die besagten 4,4 MeV. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
Klaus Ewen

Derzeit wird auf die Antwort eines Experten gewartet. Sobald dieser seine Antwort eingegeben hat können Sie gern Nachfragen oder ergänzend Antworten.

Bitte haben Sie etwas Geduld