Sehr geehrter Herr Prof. Ewen,
ich melde mich als Patient zu Wort und möchte Ihnen von beunruhigenden Vorkommnissen in einer Zahnarztpraxis erzählen, für deren Einschätzung ihrerseits ich Ihnen sehr dankbar wäre!
Ich bin 35 Jahre alt und wurde in die dieser Praxis seit 2007, 17-mal geröntgt. (4xmal OPG Ganz-Kieferaufnahmen, der Rest Einzelzahnaufnahmen, auch Bissflügelaufnahme genannt) Bei keiner der Bissflügelaufnahmen wurde mir Schutzkleidung angelegt, weder eine Weste, noch ein Schutz für die Schildrüse. Begründet wurde es damit, dass die Strahlung so gering wäre, dass es nicht notwendig sei.
Die letzten Aufnahmen wurden vor wenigen Tagen aufgenommen. Und das beunruhigende daran war, dass das Röntgerät, welches einzelne Zahn-Aufnehmen machen sollte, pro Aufnahme, 3 Sekunden benötigte (durch ein „Brummen“ konnte die Dauer der Aufnahme von mir mitgezählt werden.) Normalerweise, dauert sowas weniger als eine Sekunde! Ich habe große Sorge, dass die Strahlenbelastung viel zu hoch war, da das Gerät falsch eingestellt ist! Auf Nachfrage erklärte mir der Zahnarzt dass es sich um ein Gerät handelt, welches mit Speicherfolie Röntgenbilder aufnimmt. Und von „digitalem Röntgen“ war plötzlich auch keine Rede mehr, sondern es handele sich bei dem Gerät um ein „strahlenreduziertes“ analoges Röntgengerät vom on ca. 2009!
Ich wurde dort in den letzten 11 Jahren 17 bis 20 mal geröntgt! Vom Arzt wurden mir folgende Strahlenwerte pro Aufnahme mitgegeben: 0,0029msv Belichtungsdauer 280ms
Ich mache mir große Sorgen dass ich große Gesundheitsschäden zu erwarten habe!
Nun meine Frage an Sie: Wie schätzen Sie das Risiko für Spätfolgen ein? Auch in Hinsicht, auf den fehlenden Bleischutz!
Und meine zweite Frage:
Halten Sie es für wahrscheinlich, dass bei den letzten Aufnahmen tatsächlich eine ca. 3 Sekunden lange Bestrahlung stattgefunden hat? (3 Sekunden dem „Brummen“ zu folge) Oder ist das bei den Geräten unwahrscheinlich?
Ich mache mir wirklich über all das sehr große Sorgen! Und ich fühle mich vom Arzt belogen und betrogen! Zudem wurden in meinen Augen viel zu viele Röntgenaufnahmen gemacht.
Ich würde mich über Ihre Einschätzung sehr freuen! Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Frederik Blöhm
Röntgenbelastung
Sehr geehrter Anfragesteller, zur Aufgabe des Forum RöV gehört es nicht, Problemfälle, wie die hier von Ihnen geschilderten, zu lösen, die sich im Rahmen röntgendiagnostischer Maßnahmen z.B. für Patienten ergeben können. Wir im Forum RöV haben auch keine Möglichkeit, in irgendeiner Weise in ein strahlenschutzmäßig kritisches Geschehen einzugreifen. Dafür sind andere Institutionen da, und zwar folgende: die atomrechtliche Aufsichtsbehörde (z.B. Bezirksregierung, Gewerbeaufsicht), die zahnärztliche Stelle und ggf. auch die Zahnärztekammer (Kommunikation über Internet suchen). Die zuständige Behörde kann Unterlagen einsehen und entsprechende Schutzmaßnahmen anordnen, wozu wir vom Forum RöV nicht befugt sind. Der wirksamste Weg in Ihrem Fall ist also der direkte Kontakt mit den genannten Stellen, am besten über die Behörde. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
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