Guten Tag, welche Schutzkleidung ist bei Durchführung einer Schilddrüsenszintigraphie (für das Personal) vorgeschrieben? Wenn eine Schwangerschaft angestrebt wird (und noch unklar ist, ob schwanger oder es dem Arbeitgeber noch nicht mitgeteilt wurde), wie hoch schätzen Sie das Risiko für den Embryo/Fetus ein, wenn 1-2 Szintigraphien pro Woche durchgeführt werden (als MTA/Ärztin, nicht Patientin)?
Freundliche Grüßse
Szintigraphie
Sehr geehrte Frau Bach-Rodenberg, Schutzkleidung für Personal, wichtig in der Röntgendiagnostik, die beim Aufenthalt im Röntgenraum während des Einschaltens der Röntgenstrahlung die hauptsächlich vom Patienten ausgehende Streustrahlung abschirmen soll, ist in der Nukmed weder erforderlich noch sinnvoll. Gründe: Im Gegensatz zur Röntgendiagnostik gibt es dort nur sehr geringe Dosiswerte für das Personal, aber eine höhere Strahlenenergie der Gammastrahlung im Vergleich zur Röntgenstrahlung, so dass die Schutzkleidung in der Nukmed nicht besonders wirkungsvoll wäre. Üblich sind in der Nukmed: Kittel, Überschuhe, Handschuhe, Schutzbrille, Mundschutz. Über das, was davon im Einzelfall genutzt wird, muss der Strahlenschutzbeauftragte, und zwar in Abhängigkeit von der Art der Tätigkeiten und Untersuchungen, der gehandhabten Aktivitäten, der Zahl der Untersuchungen, etc., entscheiden. Was die berufliche Tätigkeit von Schwangeren in der Nukmed betrifft, also den Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen, so muss der § 43 Abs. 2 StrlSchV beachtet werden. Danach müssen für schwangere Mitarbeiterinnen die Arbeitsbedingungen (z.B. in der Nukmed) so gestaltet werden, dass eine innere berufliche Strahlenexposition ausgeschlossen ist. Das heißt, dass dieser Personenkreis mit offenen radioaktiven Stoffen nicht umgehen sollte. Die ´letzte´ Entscheidung darüber (´sollte´!) hat aber im Einzelfall der zuständige Strahlenschutzbeauftragte (siehe auch Richtlinie ´Strahlenschutz in der Medizin´; darin der Abschnitt 4.4.3; Richtlinie ist im Internet auffindbar). Ich schätze zwar bei derartigen Untersuchungen das personalbedingte Strahlenrisiko für Embryo/Fetus als sehr gering ein, besonders bei nur 1 - 2 Szintigraphien pro Woche, aber das ´so gering wie möglich´ im Sinne des § 6 Abs. 2 StrlSchV sollte auch berücksichtigt werden. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
Derzeit wird auf die Antwort eines Experten gewartet. Sobald dieser seine Antwort eingegeben hat können Sie gern Nachfragen oder ergänzend Antworten.
Bitte haben Sie etwas Geduld