Sehr geehrtes Team, die diagnostischen Referenzwerte für Röntgenuntersuchungen orientieren sich i. d. R. an der 75. Perzentile der entsprechenden Dosisverteilung. Warum liegen im Gegensatz dazu ausgerechnet bei der CT der LWS-Knochen die DRW für CTDIvol und DLP unterhalb der 25. Perzentile (Schegerer et al, Fortschr. Röntgenstr 2019, S. 745 Tabelle 5)?
DRW für CT LWS-Knochen
Sehr geehrter Herr Lingner
Das DLP von 180 mGy*cm als DRW für die LWS-Knochen wurde bei einem Fachgespräch im Dezember 2015 von Experten festgelegt. Die Werte der Publikation von Schegerer et al. zeigen also auch die Schwierigkeiten bei der Festlegung von Referenzwerten und die recht inhomogene Anwendung der Untersuchungsprotokolle bei den Anwendern. Bei der LWS-Knochen kann man zudem im Gegensatz zur Bandscheibendiagnostik davon ausgehen, dass die dignastisch notwendige Dosis deutlich geringer sein muss, dies spiegelt sich dann auch in den geringeren DRW wieder. In der Publikation ist die Spannbreite der tatsächlichen Untersuchungslänge nicht angegeben, sondern nur der Standardwert L_st. Zudem wird bei den Anwendern oft nicht streng zwischen Bandscheibendiagnostik und knöcherner Darstellung unterschieden. Dies trägt beides zu den von Ihnen beschriebenen Gegensätzen bei.
Viele Grüße
G. Stamm
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