Große Angst wegen häufigem Röntgen

Hallo,

mich plagen seit meiner Jugend immer wieder schlimme Ängste bezüglich Krebsrisiko. Mittlerweile bin ich 47, der Tod meiner Mutter vor 20 Jahren hat alles wieder hochgebracht. Nun geht es im speziellen um Angst vor Röntgenstrahlung. Ich hatte im Alter von 18 Jahren, also vor fast 30 Jahren, wandernde Schmerzen im ganzen Körper, was mich extrem in Angst versetzte. Innerhalb von etwa vier Wochen wurden deshalb diverse Röntgenaufnahmen angefertigt, insgesamt müssten es 17 Stück gewesen sein. Glücklicherweise waren es überwiegend die Extremitäten:  3 mal Nasennebenhöhlen 2 mal Thorax 4 mal Hände 4 mal Füße 4 mal Schienbeine  Seither habe ich immer wieder Angst, dass dieses viele Röntgen zu Krebs geführt haben könnte. Damals vor 30 Jahren war die Strahlung ja noch bedeutend höher als heute, so dass sicher locker um die 10mSV zusammengekommen sein dürften.

Ich glaube Leukämie wäre bereits aufgetaucht, doch die Sorgen gilt möglichen Tumoren, die ja wohl bis zu 40 Jahre später auftreten können. Sechs Jahre später wurden noch Lendenwirbelsäule und Brustwirbelsäule geröntgt. Vor dem 18. Lebensjahr hatte ich auch schon ein paar Aufnahmen wegen Verletzungen, Zähnen und Skoliose. Ich hatte seither solche Angst vor dem Röntgen, dass ich rund 20 Jahre nichts mehr machen lies. Erst in den letzten paar Jahren waren Mammografien, Thorax und Hüfte fällig.  Müssen mir diese zahlreichen Röntgenaufnahmen von vor 30 Jahren noch Sorgen in Bezug auf eine Krebsentstehung machen, oder wäre in diesem Zeitraum schon etwas aufgetaucht? Wie sieht es mit der Strahlenbelastung der Aufnahmen aus? Sind diese besorgniserregend? Ich habe insgesamt zwischen 50 und 60 einzelne Röntgenaufnahmen gehabt viele davon eben bereits vor dem 18. Geburtstag, allerdings nie eine CT. Wenn ich mal zusammenrechne, genaue Dosen habe ich ja nicht, dann komme ich sicher auf insgesamt 40 mSv in meinem bisherigen Leben, wenn ich die damals höhere Strahlung beim analogen Röntgen berücksichtige. Sollte ich mir bei diesem Wert Sorgen um eine Krebserkrankung in der Zukunft machen müssen. Ich komme bald um vor Sorge. 

Ich habe solche Angst und kann mich gar nicht mehr beruhigen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Vlg, Kathrin

redpeppa

Vieles kann zur Krebsentstehung beitragen: Übergewicht, Rauchen, rotes Fleisch, Alkohol, Bewegungsmangel, UV-Strahlung und eben auch Röntgenstrahlung. Je mehr man raucht, desto wahrscheinlicher ist es Lungenkrebs zu bekommen. Sie fragen also zu Recht nach der Strahlenbelastung und dem Risiko, das damit einhergeht. Ausrechnen kann man das auf individueller Ebene allerdings nicht, sondern man kann versuchen das Risiko einzuordnen. Sie haben im Laufe Ihres Lebens etliche Röntgenaufnahmen erhalten. Dabei sind Aufnahmen an Extremitäten und Zähnen mit eher weniger Strahlenbelastung und damit weniger Risiko verbunden. Vielleicht hilf Ihnen der Vergleich, dass wir hier in Deutschland jedes Jahr etwa 2 mSv effektive Dosis abbekommen, einfach durch natürliche Strahlung, die um uns herum ist. Das entspricht etwa 100 Röntgen-Thorax-Aufnahmen. Und Personen, die im Krankhaus z.B. in der Radiologie oder dem Herzkatheter-Labor täglich mit Röntgenstrahlen arbeiten, dürfen nach geltendem Strahlenschutzrecht sogar 20 mSv jährlich abbekommen.

Bitte verlieren Sie auch nicht aus den Augen, dass es einen Grund gibt, warum Sie geröntgt werden. Damit kann der Arzt oder die Ärztin eine sichere Diagnose stellen, um Sie vor einer Krankheit zu schützen oder Sie besser zu behandeln. Die Aufnahme muss gerechtfertigt werden. Und das dürfen nur besonders ausgebildete Ärzt:innen mit der Fachkunde im Strahlenschutz, die Nutzen und Risiko einer Röntgenanwendung abwägen und auf eine dosissparende Anwendung achten.

KJungnickel

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