rechtfertigende Indikation / PET-CT / low_dose_CT

Erforderlichkeit Stellen der rechtfertigenden Indikation (RI) nach RöV bei PET-CT im Falle eines nicht diagnostischen low-dose-CT

Sehr geschätzter Herr Prof. Ewen! Zum Thema:Erforderlichkeit Stellen der rechtfertigenden Indikation (RI) nach RöV bei PET-CT im Falle eines nicht diagnostischen low-dose-CT folgende Erläuterungen: Positronen- Emmissions- Computertomographie- Geräte (PET) sind nuklearmedizinisch eingesetzte Geräte, die technisch mit einem (Transmissions-) CT kombiniert sein können. Die Röntgenanlage liefert dabei Transmissionsdaten, die für die Berechnung der PET – Bilder technisch erforderlich sind. Die Parameter der erforderlichen CT-Aufnahme werden so gewählt, dass sie unter Berücksichtigung der Strahlenminimierung dem Erstellen der PET- Bilder genügen („low-dose-CT“ mit groben anatomischen Strukturen, die mit den PET-Bildern fusioniert werden). Darüber hinaus leistet der CT auch Aufnahmen mit „diagnostischer Qualität“. Sollten diese gewünscht werden, ist hinsichtlich der RI die Sachlage klar: Die RI nach StrlSchV (PET) stellt der Nuklearmediziner mit der erforderlichen Fachkunde (FK), die RI nach RöV (CT) der Radiologe mit der erforderlichen FK und jeder erstellt den Befund entsprechend seinem Fachgebiet. Die Frage ist nun, ob auch das technisch notwendige low-dose-CT, das OHNE diagnostische Intention gefahren und auch nicht befundet wird, einer RI nach RöV bedarf.
Die Strahlenschutzkommission gab hierzu vor über 10 Jahren eine Stellungnahme ab (204.Sitzung am 08./09. Dez. 2005). Danach ist hinsichtlich PET-CT eine Fachkunde nach RöV zur Stellung der RI erforderlich, „SOFERN die CT mit diagnostischer Qualität und diagnostischer Intention erfolgt“. Aus dieser Formulierung darf wohl abgeleitet werden, dass nicht gegen die RöV verstoßen wird, wenn ein Nuklearmediziner (Fachkunde nur nach StrlSchV) PET-CTs mit nicht diagnostischen low-dose-CTs durchführt.
Leider gibt es dazu kontroverse Meinungen. So bringt die Landesärztekammer im Falle eines nicht diagnostischen low-dose-CTs bei der PET-Untersuchung eine FK gemäß RöV für den Anwendungsbereich „Rö-8“ nach Richtlinie FK und Kenntnisse RöV ins Spiel. Unabhängig davon, dass eine FK nach RöV für den Strahlenschutz durchaus förderlich wäre, stellt sich mir die Frage nach der deren tatsächlichen Erforderlichkeit.
Schon an dieser Stelle besten Dank für Ihre Einschätzung! Mit freundlichen Grüßen B. Kempers
kempers
Sehr geehrter Herr Kempers, in der von Ihnen beschriebenen Zeitphase, in der damals die SSK Regelungen für die erforderliche Fachkunde im Strahlenschutz bei der Nutzung von PET/CT vorgeschlagen hat, haben demzufolge die obersten Landesbehörden und das Bundesumweltministerium festgelegt, dass eine spezielle Fachkunde für den CT-Bereich nicht erforderlich ist, solange der CT nur für bestimmte Verfahren (Vermessung u.ä.), aber nicht für die Diagnostik genutzt wird. Diese Festlegung ist im Jahr 2012 bei der Novellierung der Fachkunderichtlinien nochmals ausgiebig diskutiert worden. Da uns keine Unterlagen über das Diskussionsergebnis vorliegen, empfehle ich Ihnen, diese Frage mit der für Sie zuständige strahlenschutzrechtlichen Behörde zu besprechen (Ministerium, Bezirksregierung, Gewerbeaufsichtsamt). Die Fachkunde Rö8 enthält nach unserer Auffassung die Fachkunde für den gesamten diagnostischen CT-Betrieb (vergl. Tabelle 4.2.1 der Fachkunde-Richtlinie), und wir meinen, sie geht über die notwendigen Fachkompetenzen für die hier vorgesehenen Tätigkeiten hinaus. Mit freundlichem Gruß K. Ewen
Klaus Ewen

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