Entschuldigen Sie die späte Antwort, aber ich hatte die zugewiesene Frage wohl übersehen.
Eine Leitlinie oder offizielle Empfehlung für Strahlenschutzbekleidung in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen existiert m.W. nicht. Ich kann Ihnen aber gerne meine persönliche Sichtweise mitteilen.
Strahlenschutz ist bekanntermaßen immer ein kompromiss zwischen Kosten und Nutzen, da ein vollständiger Schutz nicht möglich ist. Als Kosten sehe ich hierbei eher das Gewicht der Schutzkleidung. Wie Sie selbst schon angemerkt haben werden in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen verschiedene Röntgenenergien genutzt. Auch die die Patientendosis, und damit die Gesamtdosis der Streustrahlung, unterscheidet sich stark.
Generell sollte daher sowohl bei höherer Röntgenenergie, als auch höhere Gesamtdosis höhere Bleichgleichwerte verwenden. Empfehlen würde ich folgendes:
1. Chirurg./Orthp. OP, Ambulanz, etc. : 0,25 mm Pb
2. Endoskopie, Urologie, Herzkatheder, interv. Radiologie, Gefäßchirurgie: 0,35 mm Pb
3. CT-Interventionen: 0,5 mm Pb
Strahlenschutzbrillen sollten bei 2 und 3 immer getragen werden. Im Einzelfall hängt die notwendige Schutzkleidung natürlich auch vom individuellen Untersuchungsspektrum und der Verwendung von weiterem Strahlenschutzmaßnamen (Strahlenschutzscheibe, Strahlenschutzwand, Unterstischstrahlenschutz, etc.) ab.
Ich hoffe damit weitergeholfen zu haben.
mfg
Bernhard Renger